„Ach, bin ich die erste?!“, fragte Frau Schilling, als sie den Gemeinschaftsraum von „Wohnen im Service“ von der Johanniter-Unfallhilfe e. V. in der Riebeckstraße in Leipzig betrat. Sie war die erste von neun Seniorinnen und Senioren, die zur Gesprächsrunde erschienen. Paluera und Jerry, beide aus Kamerun, haben bis zum Kriegsausbruch in der Ukraine Medizin studiert, Eva war in Libyen als Psychologin tätig, Belal war in Palästina Geschichtslehrer. Jetzt sind sie in Leipzig und machen zusammen mit Apeer, Priscilla, Yroma und Abir eine Qualifikation zur Pflegefachkraft an der Johanniter-Akademie Mitteldeutschland. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Katja Wagner waren sie heute zu Besuch bei „Wohnen mit Service Riebeckstraße“ von der Johanniter-Unfallhilfe e. V. Gerne wollten sie mit Seniorinnen und Senioren, ihrer zukünftigen Klientel, ins Gespräch kommen, sich austauschen und begegnen. Jana Wagner von „Wohnen mit Service“ hatte bereits mit Blumen und Kuchen für eine angenehme Atmosphäre gesorgt.
Ein paar der baldigen Pflegefachkräfte setzten sich zwischen die Bewohnerinnen und Bewohner der Riebeckstraße und bereits während die Teilnahmeliste rumgereicht wurde, entwickelten sich zwischen ihnen angeregte Gespräche. Bei der Vorstellungsrunde teilte Herr Lippmann seine Erwartungen an die Gesprächsrunde: Er wünsche sich Diskussionen und einen Austausch. Es solle nicht immer auf das Negative, sondern vielmehr auf das Positive fokussiert werden. Nach der Vorstellungsrunde mischten sich die übrigen angehenden Pflegefachkräfte unter die Bewohnerinnen und Bewohner. In einem Sechs-Augen-Gespräch hatte eine Bewohnerin der Riebeckstraße schnell eine Gemeinsamkeit gefunden: Auch sie musste ihre Heimat verlassen und an einem anderen Ort neu beginnen. Dies, so die alte Dame, sei nicht leicht. Während die Teilnehmenden Kaffee und Kuchen aßen, vertieften sich die Gespräche, es wurde gescherzt und gelacht.