Am 30. Januar 2024 fand unser erster „Entdecken“-Workshop für Geflüchtete in diesem Jahr statt, mit Unterstützung der Volkshochschule Dresden. Im ersten Teil des Workshops, einem interaktiven Vortrag, lernten die Teilnehmenden die Bedeutung von Demokratie und Diktatur als Teil der deutschen Geschichte kennen. Zeitlicher Ausgangspunkt war die Einführung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland und der Zweite Weltkrieg. Anschließend wurde die Geschichte der beiden deutschen Staaten ab 1949 erläutert. Besonders behandelt wurde das Leben in der Diktatur der DDR, die Friedliche Revolution 1989 sowie die Wiedervereinigung 1990. Die Teilnehmenden hatten während des Vortrags die Möglichkeit, ihr Wissen anhand von Quizfragen, eines Zeitstrahls und eines Lückentextes zu testen. Sie zeigten sich interessiert und stellten Nachfragen. Außerdem zogen sie Parallelen zu Kriegen und Konflikten in ihren Heimatländern wie der Ukraine oder Syrien.
Im zweiten Teil des Workshops berichtete der Zeitzeuge und Stadtführer Michael Frenzel von seinen Erfahrungen während der Friedlichen Revolution 1989 in Dresden. Er erzählte, wie es Anfang Oktober 1989 zu Demonstrationen und Straßenschlachten mit der Polizei und Staatssicherheit kam und wie sich die Proteste im Laufe der Zeit veränderten. Ausreiseforderungen wichen Rufen nach Reformen und Veränderungen innerhalb der DDR. Bei Protesten am 8. Oktober 1989 erklärte sich der Dresdner Oberbürgermeister erstmals bereit zu Gesprächen. Aus der Mitte der Demonstrierenden bildete sich eine Gruppe von Vertreterinnen und Vertretern, die in Verhandlungen mit der Staatsmacht trat. Diese sogenannte „Gruppe der 20“ konnte eine Eskalation der Proteste verhindern und trug maßgeblich zur Friedlichen Revolution in der DDR bei. Ein Ziel der Exkursion in die Dresdener Altstadt waren die Gedenktafeln, die heute in der Prager Straße und am Dresdner Hauptbahnhof an die Ereignisse erinnern.