In Kooperation mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Lahr realisierten wir am 27. Februar zwei Workshops zum Alltagsleben in Deutschland für Menschen mit Fluchtgeschichte in der Stadt und der Umgebung. Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen Ländern nach Deutschland und nahmen an Deutschkursen teil, die von freiwilligen Dozierenden geleitet wurden.
An dem ersten Workshop nahmen arabischsprechende Personen teil, die durch eine Dolmetscherin unterstützt wurden. Zu Beginn tauschte sich die Gruppe darüber aus, was sie mit Deutschland assoziiert. Anhand verschiedener Bilder aus dem Alltag in Deutschland wurde ihr Vorwissen aktiviert. Es wurden dann verschiedene Inhalte zu Alltag in Deutschland behandelt. Im Fokus standen landesspezifische Gerichte, regionale Dialekte, religiöse und traditionelle Merkmale von verschiedenen Regionen sowie das Basiswissen zu Geschichte Deutschlands. Die Teilnehmenden fanden die regionalen Dialekte besonders interessant. Viele betonten, dass sie gern bald den baden-württembergischen Dialekt verstehen möchten.
An dem zweiten Workshop nahmen ukrainische Geflüchtete teil. Sprachliche Unterstützung bekamen sie von einer Dozentin, die Ukrainisch und Russisch sprechenden Geflüchteten freiwillig Deutsch beibringt. In Lahr und in der Umgebung besteht Mangel an Integrationskursträgern, weshalb die VHS als einzige Trägerin vor Ort keine Kapazitäten hat, Kurse für alle Neuzugewanderten anzubieten. Viele müssen aus diesem Grund Monate lang auf einen Kursplatz warten. Um diese Wartezeit zu überbrücken, werden im Begegnungshaus Lahr kostenfreie Deutschkurse angeboten. Den Teilnehmenden werden dreimal pro Woche jeweils 90 Minuten erste Sprachkenntnisse nähergebracht. Dieses Angebot ist jedoch für viele nicht ausreichend. Während des Workshops drückten die Teilnehmenden ihren Wunsch danach aus, häufig Deutsch lernen zu können und mehr über Deutschland zu erfahren. Deshalb freuten sie sich sehr über die Möglichkeit, an dem Workshop teilzunehmen. Auch diese Gruppe lernte Aspekte aus dem Alltag und der Geschichte Deutschlands. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an kulturellen und traditionellen Eigenschaften des Landes, stellten Fragen zu regionalen Unterschieden. Berlin und Hamburg seien die „Top-2“ Städte, die sie unbedingt sehen möchten.