Am 24. November 2023 veranstalteten wir mit Unterstützung der Berufsbildende Schule für Gesundheit Bremen, die eine Abteilung des Schulzentrums Walle bildet, eine Diskussionsrunde für junge Geflüchtete zum Thema Integrationspolitik Deutschlands. Begriffe wie Migration, Integration, Einwanderung und Einbürgerung kannten viele Teilnehmende, die erst seit wenigen Monaten Deutsch lernen, nicht. Eine Schülerin sagte, „Integration heißt Deutsch lernen.“ Ihr Vater besuche zurzeit einen Integrationskurs und sie wisse deshalb, was Integration bedeutet. Ein anderer Schüler sagte, er höre den Begriff Einbürgerung zum ersten Mal. Für unseren Diskussionsgast Dr. Ali Haydar Diskaya, Politikwissenschaftler und beim Bremer Rat für Integration als Referent für Vielfalt und Antidiskriminierung tätig, hatte unsere Veranstaltung eine besondere Bedeutung. Obwohl Flucht und Migration seine Schwerpunkte seien, habe er als Wissenschaftler sehr selten die Möglichkeit, Geflüchtete persönlich zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Er freute sich deshalb sehr über die Einladung zu dieser Veranstaltung. Gemeinsam diskutierten die jungen Geflüchteten mit Dr. Diskaya u. a. darüber, wie der Begriff „Migrationshintergrund“ in Deutschland definiert wird (z. B. vom Bundesinnenministerium und Statistischen Bundesamt). Dieser Begriff umfasse eine sehr große und heterogene Bevölkerungsgruppe mit teils unterschiedlichen Erfahrungen und Bedarfen, kritisierte Dr. Diskaya. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmenden Fragen zur Einbürgerung, zu Chancen auf dem Arbeitsmarkt, zur Abschiebung, zur Bleibeperspektive, etc. Auch die Themen Diskriminierung im Alltag (etwa durch die Polizei) und auf der Arbeit kamen zur Sprache. Die jungen Geflüchteten berichteten über ihre Erfahrungen.