27. Oktober 2023

Mit Unterstützung von mit Aylin Coskun-Hagedorn, Sozialarbeiterin im interkulturellen Familienzentrum MOMOS WELT in Ravensburg, hatten wir am 27. Oktober zu einer Begegnungsveranstaltung mit kleinem Abendessen für Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte eingeladen.

Das Interesse war groß und so kamen etwas über 20 Personen in das Zentrum. Da zeitgleich im Untergeschoss der tägliche Kinderclub stattfand, konnten auch Menschen mit Kindern an der Veranstaltung am frühen Abend teilnehmen und ihre Kinder betreuen lassen. Es wurde u. a. über Werte und Traditionen in der Familie gesprochen. Eine Frau, die gemeinsam mit ihrem 89-jährigen Vater kam, berichtete, dass die Familie früher jeden Sonntag gemeinsam den Gottesdienst besuchte. Zwar habe sich das geändert, aber der Glaube spiele noch heute in ihrem Leben eine wichtige Rolle. Emine aus der Türkei berichtete, dass sie gerne in eine deutsche Großstadt ziehen möchte. Durch Zufall kam die Erzieherin nach Ravensburg und ist hier mittlerweile sehr glücklich. Das einzige, was sie aus ihrer Heimat vermisse, sei das Meer. Der Kommentar eines Renters „Wenn ich den See seh‘, brauch ich kein Meer mehr“ sorgte für Lacher. Gemeint, das wussten hier im Raum alle, ist der nah gelegene Bodensee. Auch eine aus Syrien stammende Frau und ihre drei Töchter waren auf ihrer Flucht zwei Jahre in der Türkei. Auf die Frage einer Teilnehmerin, ob es schwieriger war, Türkisch oder Deutsch zu lernen, antwortete die 22-Jährige, dass sie kaum mehr türkisch spreche. Heute studiert sie in Ravensburg, auch wenn es sie eigentlich in eine größere Stadt umziehen möchte. Ihre Mutter würde demnächst im Familienzentrum einen Bundesfreiwilligendienst beginnen. Zwar habe sie in Syrien ein Studium abgeschlossen, jedoch finde sie aufgrund der Sprachschwierigkeiten und nicht vorhandener Arbeitserfahrung keine Stelle in dem Bereich. Der Abend wurde von einigen Seniorinnen und Senioren mit einem kurzen Mundharmonikakonzert beendet.

Social Sharing